28.06.2017
Fordert mehr Spezialisten!
„Wo und wie findet man gute Mitarbeiter?“ Diese Frage stellen sich viele Saloninhaber und finden keine schlüssige Antwort. TOP HAIR-Experte Wolf Davids spielt den Ball zurück: „Ist der Salon für gute Mitarbeiter attraktiv? Würde man selbst, wenn man sich seiner Qualifikation bewusst ist und die Wahlmöglichkeiten kennt, im eigenen Unternehmen arbeiten wollen?“ Er rät: Verändert! Seid hungrige Unternehmer – und fordert glaubwürdige Spezialisten!
Die Mitarbeiter auf dem Markt
- Meiner Auffassung nach trifft folgende Einteilung des Mitarbeitermarktes in unserer Branche zu: 20 Prozent sind Hochleister, die die Anforderungen an einen Spitzenmitarbeiter erfüllen. 60 Prozent sind gutes Mittelmaß. Das heißt, sie sind in einigen Bereichen top, in anderen eingeschränkt und im Rest eher schwach. 20 Prozent sind Minderleister. Sie sind weder in ihrer persönlichen noch in der fachlichen Qualität für gehobene Ansprüche zu gebrauchen.
- Finden die Hochleister nicht das entsprechende Umfeld, sinken sie in den mittleren Leistungsbereich oder sie wandern ab. Im zweiten Bereich gibt es Potenzialmitarbeiter, die bei Förderung sehr wohl zu Hochleistern entwickelt werden können. Auch hier wird ohne Einflussnahme die Qualität und Motivation sinken. Das Schlimmste, das einem Salon passieren kann, ist, dass die Hochleister gehen und die Schwachen bleiben.
Spezialisierung statt Generalisierung
- Die Mittedieser Dreiteilung bietet viel Potential – wenn man es richtig nutzt. Schauen wir uns die 60 Prozent genauer an. Da gibt eszwei sehr wichtige Unterscheidungen: 1. Mitarbeiter, die über alle Bereiche eine mittlere Qualität erreichen und 2. Mitarbeiter, die einiges richtig gut, anderes mittelmäßig und einiges nicht oder nur mäßig beherrschen.
- Ich glaube, dass es den Generalisten, der das gesamte Spektrum überdurchschnittlich beherrscht, niemals in der gewünschten Menge geben wird. Sollte man nicht über ein Salonkonzept nachdenken, in dem dieSpezialisten das, was sie gerne machen und besonders gut können, auch ausführen dürfen? Ist es nicht leichter, für bestimmte, anspruchsvolle Dienstleistungen, glaubwürdige Spezialisten auszubilden? Spezialisierung ist ja zurzeit gut zu beobachten: Cut and Color Lounges, Barber Shops, Blow Dry Bars und anderes mehr.
Das Spiel verändern
- Die erfolgreichsten Unternehmer unserer Zeit waren Spielveränderer: Steve Jobs mit Apple, Larry Page und Sergey Brin mit Google oder Mark Zuckerberg mit Facebook. Allesamt Unternehmer, die die bisherigen Regeln gebrochen haben, die wirklich etwas verändern und nicht nur verbessern wollten.
- In unserer Branche fallen mir Erwin Michaelis, Ulrich Junge, Bernd Gress, Bernd Pawlowski, Anita Leutner und viele andere ein, die hungrig und verrückt die Regeln des angestaubten Friseurmarktes gebrochen haben. Aus diesen Salons kamen unzählige Talente in den Markt, die dafür gesorgt haben, dass sich diese Aufbruchstimmung in der Branche flächenbrandmäßig ausbreitete.
- Wo sind heute die hungrigen und verrückten Unternehmer? Da, wo es sie gibt, pflegen diese Regelbrecher eher ihren regionalen Markt und sind nicht daran interessiert, mit ihren Ideen und Konzepten zu missionieren. Eine Ausnahme findet sich übrigens jedes Jahr beim Wettbewerb TOP Salon: Hier haben solche Unternehmer ihre Plattform.
- Wichtig ist: Die großen Spielveränderer unseres Berufs wollen nie nur den Erfolg für ihr eigenes Unternehmen, sondern immer auch die Welt verändern. Allen ist klar, es ist „Zeit, dass sich was dreht.“ Nun müssen sich die Mutigen unter den Besten auch auf die große Bühne wagen.
Autor: Wolf Davids
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