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02.07.2019

„Bachelor Professional“ oder „Junior Professional“?

Streit über die künftigen Zusatz-Bezeichnungen im Handwerk.

Beim kommenden Gesetz zur „Modernisierung und Stärkung der beruflichen Bildung“ (BBiMoG) geht es unter anderem um  zusätzliche Abschlussbezeichnungen für die zwei beruflichen Fortbildungsstufen:

  • Meister
  • weitergebildeter Meister

Für eine bessere internationale Vergleichbarkeit plädiert das Handwerk dafür, dass in Zukunft zusätzlich zum klassischen Berufsabschluss die folgenden Bezeichnungen genutzt werden dürfen:

  • „Bachelor Professional“ (Meister)
  • „Master Professional“ (weitergebildete Meister)

Unterschiedliche Vorstellungen
Laut des Baden-Württembergischer Handwerkstags wollen die beiden baden-württembergischen Ministerien für Kultus und Wissenschaft die oben genannten Begriffe nun durch „Junior Professional“ (Meister) und „Senior Professional“ (z. B. zum Betriebswirt des Handwerks)  ersetzen.

Der Baden-Württembergische Handwerkstag lehnt diese Änderung ab. „Lehrling, Geselle, Meister – diese Aus- und Fortbildungsstufen im Handwerk sind jedem bestens bekannt – zumindest in Deutschland. Damit es international vergleichbarer wird, haben wir uns für die zusätzlichen Bezeichnungen „Bachelor Professional“ und „Master Professional“ ausgesprochen. Für uns als Handwerk war es in den Beratungen immer von zentraler Bedeutung, dass die anerkannte Marke "Meister" erhalten bleibt. Die neuen Bezeichnungen bewirken jedoch das Gegenteil. Den Meister als anspruchsvollen Bildungsabschluss mit „Junior Professional“ zu bezeichnen, wertet die Meisterausbildung eindeutig ab“, kritisiert Landeshandwerkspräsident Rainer Reichhold den Vorstoß der Landesregierung.

Auch der Mehrwert einer besseren Vergleichbarkeit beruflicher und akademischer Bildungsabschlüsse wäre hier nicht mehr gegeben, weil die bekannten Begriffe "Bachelor" und "Master" wegfallen würden. Im Gegenteil: hier würden neue und in keinster Weise etablierte Bezeichnungen eingeführt, die zu einer weiteren Unübersichtlichkeit von Berufsbezeichnungen führen und Verwirrung stiften würden. „Von den falschen Vorstellungen, die diese Bezeichnungen bei den Kunden hervorrufen, wollen wir erst gar nicht reden. Wir erwarten von der Landesregierung, dass sie von ihren Planungen, "Junior Professionals" bzw. "Senior Professionals" einzuführen, Abstand nimmt und dies auch im Bundesrat so durchsetzt. Wir lehnen diese Begriffe kategorisch ab“, so Reichhold.