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31.10.2023

ÜLU-Zahlen 2022 spiegeln hohe Abbrecherquote

Die Zahlen der Überbetrieblichen Lehrlingsunterweisung (ÜLU) für das Jahr 2022 zeigen Tendenzen der Branche: Viele Aussteiger im 2. Lehrjahr, Langhaar- und Colorationstechniken sowie Kosmetik und Nagelmodellage beliebt.

Der Zentralverband des Deutschen Friseurhandwerks stellt die Zahlen der ÜLU für das Jahr 2022 vor. „Die ÜLU-Zahlen von 2022 spiegeln die aktuellen Entwicklungen im Nachwuchsbereich deutlich wider“, so Christian Hertlein,Vorsitzender des ZV-Berufsbildungsausschusses. So sind die Themen Langhaardesign und Colorationstechniken im Vergleich zum Vorjahr stark gefragt. Von rund 71 Prozent Teilnehmerquote im Jahr 2021 stieg die Zahl auf gut 77 Prozent an. Einen Anstieg verzeichnete ebenfalls der Bereich Kosmetik und Nagelmodellage. Hier stieg die Teilnehmerquote von gut 1 Prozent auf 3 Prozent.

Allerdings sank die Anzahl der Teilnehmenden der Fachstufe (2. Lehrjahr) von 11.231 im Jahr 2021 auf 9.545 im Jahr 2022. Die Lehrgangsteilnahmen nahmen ebenfalls ab: Waren es 2021 noch 12.082, gab es 2022 nur noch 10.616. Ins Auge fällt außerdem die unterschiedliche Unterweisungsintensität in den einzelnen Bundesländern: Während Sachsen-Anhalt nur 0,5 Wochen in die ÜLU investierte, waren es in Sachsen 3,6 Wochen. Der Bundesdurchschnitt liegt hier bei 2,2 Wochen.

Weitere Infos zur ÜLU 2022 für das gesamte Handwerk finden Sie hier.

 

 

Die überbetriebliche Lehrlingsunterweisung (ÜLU) bezeichnet die überbetriebliche Vermittlung von Ausbildungsinhalten in sogenannten Überbetrieblichen Bildungsstätten (ÜBS). Sie ergänzt die betriebliche Ausbildung und ist ein Baustein zur Qualitätssicherung der dualen Berufsausbildung. Die ÜLU-Kurse werden durch Bundes- und Landesmittel sowie teilweise auch durch ESF (Europäischer Sozialfonds)-Mittel stark gefördert. Der Eigenanteil für die Betriebe ist dadurch sehr gering. Die Handwerkskammern sind für die Durchführung und Umsetzung der ÜLU-Kurse verantwortlich.