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29.11.2023

Umfrage zeigt: Steigende Kosten und Konsumflaute fordern besonders kleine Unternehmen

Bei einer aktuellen Umfrage des Finanztechnologie-Unternehmens SumUp war jeder zweite befragte Händler zu persönlichen Einschnitten bereit, um steigende Kosten abzufangen.

Die aktuelle Händlerumfrage unter mehr als 4.000 kleinen Gewerbetreibenden wurde neben Deutschland auch in Frankreich, Großbritannien und Italien durchgeführt.

Laut den Umfrageergebnissen wirken sich Inflation und die Zurückhaltung der Kunden immer stärker auf die wirtschaftliche Situation der kleinen Händler*innen in Deutschland aus. 56,9 Prozent der kleinen Unternehmen spürten deutlich, dass Kund*innen weniger Geld ausgeben. Mehr als jeder Vierte (28,5 Prozent) stellte fest, dass Kunden seltener kommen. Zudem gaben 27,5 Prozent der kleinen Gewerbetreibenden in der Befragung durch SumUp an, dass Verbraucher verstärkt nach Rabatten und Sonderangeboten fragen. Zeitgleich seien sie mit steigenden Kosten für Energie, Waren, Logistik und Transport konfrontiert. Mehr als jeder Fünfte vermisse fehlende finanzielle Unterstützung durch die Regierung, zum Beispiel in Form von Darlehen, Steuererleichterungen oder aber einer Senkung der Mehrwertsteuer.

Preise erhöhen

Auf die Frage, wie sie die Gesamtsituation ihres Unternehmens in den letzten 12 Monaten beurteilen, antworteten 40,7 Prozent der befragten deutschen Kleinunternehmer*innen, dass sich diese in den letzten 12 Monaten nicht wesentlich verändert hat. Für mehr als jeden Dritten (34,6 Prozent) hat sie sich sogar verbessert, für mehr als jeden Fünften (21,9 Prozent) hat sie sich nach persönlicher Einschätzung jedoch verschlechtert.

Um die aktuellen wirtschaftlichen Herausforderungen und vor allem steigende Kosten zu bewältigen, greifen kleine Händler in Deutschland zu verschiedenen Maßnahmen, die zum größten Teil im Hintergrund laufende Geschäftsprozesse betreffen. Dennoch müsse mehr als jeder zweite (57,5 Prozent) Befragte die Preise erhöhen. Abgesehen davon versuchten 34,2 Prozent, Energiekosten für z.B. Licht und Heizung zu senken.

Eigenen Lohn kürzen

Viele der befragten Gewerbetreibenden in Deutschland setzen den Rotstift im persönlichen Bereich an: 27,1 Prozent verlängern die eigene Arbeitszeit - letztes Jahr sei das nur für 14,1 Prozent infrage gekommen, berichtet SumUp. Zudem kürzten sich dieses Jahr 18,3 Prozent der Umfrageteilnehmer ihren eigenen Lohn. Im Vergleich zum letzten Jahr zeige sich ein leichter Anstieg bei Maßnahmen, die die Mitarbeiter*innen betreffen: Seien letztes Jahr 6,1 Prozent der Kleinunternehmer bereit gewesen, Mitarbeitende zu reduzieren, zeige sich dieses Jahr ein leichter Anstieg auf 7,8 Prozent.

Quelle: SumUp Händlerumfrage vom 27.10.23 bis 06.11.23 unter insgesamt 4.363 SumUp-Händler*innen in Deutschland, Großbritannien, Italien und Frankreich