Berufsorientierung kommt in Schulen oft zu kurz >< Foto: Monkey Business/Adobe Stock

14.06.2023

Studie: Schüler wünschen sich mehr Berufsorientierung zur dualen Ausbildung

Die aktuelle Studie „Azubi Recruiting Trends 2023“ zeigt: die Mehrheit der Schüler vermisst eine Berufsorientierung in Schulen. Welche weiteren Ergebnisse für Friseurunternehmer nützlich sein können.

Im Rahmen der Studie wurden 4.284 Schüler*innen und Auszubildende befragt, davon 93% Generation Z (1995 - 2006) sowie 1.639 Ausbildungsverantwortliche. Die „Azubi Recruiting Trends“ werden seit 2013 von der u-form Testsysteme GmbH & Co. KG erhoben. Im Herbst soll ein zweiter Teil folgen, mit Themen wie Arbeitszeiten, Attraktivitätsfaktoren, Jobmessen und Pre- und Onboarding.

Im Bericht zur Studie werden die folgenden Ergebnisse besonders hervorgehoben:

Fehlende Berufsorientierung in der Schule

50 % der Azubis und Bewerbenden und 45 % der Ausbildenden machen die fehlende Berufsorientierung in der Schule für die Besetzungsprobleme im Ausbildungsjahr 2022/2023 verantwortlich. Als Empfehlung formulieren die Herausgeber dazu, die Berufe selbst zu vermarkten und beispielsweise aktiv „Schnuppertage“ anzubieten. Diese könnten die Ausbildung und der Tagesablauf erlebbar veranschaulichen. Zudem binden diese auf Unternehmensseite weniger Zeit als Praktika – bei Ihnen und den jungen Menschen. Damit könnten Schnuppertage der mangelnden Berufsorientierung in Schulen entgegenwirken.

Einfache Online-Bewerbungen ermöglichen

Eine deutliche Mehrheit von 83 % der befragten Jugendlichen möchte sich am liebsten online bewerben. Die klare Empfehlung lautet dementsprechend: Betriebe sollten einfach zugängliche Online-Bewerbungsmöglichkeiten bieten, ohne umständliche Registrierung, mobil optimiert und auf wenige Minuten ausgelegt.

Eigene Azubis als Influencer nutzen

Weiterempfehlungen innerhalb des Freundeskreises spielen immer noch eine große Rolle: 25 % der Azubis würden ihren Freunden eine Ausbildung und ein anschließendes Studium empfehlen. Bei 22 % wäre die Empfehlung eine Ausbildung. Dies sollten sich Ausbildungsbetriebe zu Nutze machen und die eigenen Azubis als „Influencer“ für potenziellen Nachwuchs nutzen.

Jugendliche suchen Weiterentwicklung

Mithilfe der sogenannten „Lotto“-Frage ermittelte die Studie, dass 83 % der befragten Jugendlichen trotz Lottogewinns und lebenslangem Einkommen eine Ausbildung machen würden. Für 94 % steht dabei die fachliche und persönliche Weiterentwicklung im Vordergrund. Dies sollten Ausbildungsbetriebe nutzen und auf die Möglichkeiten zur Weiterbildungen oder Spezialisierung aufmerksam machen. Ideal für die verschiedenen Angebote in der Friseurbranche!

Weitere Ergebnisse:

62 % der Jugendlichen möchten lieber in einem Unternehmen arbeiten, in dem geduzt wird. Nur in 32 % der Unternehmen duzen sich alle.

68 % der Jugendlichen haben sich gezielt für eine Branche entschieden. Branchen beeinflussen das Image der Ausbildungsberufe.

Nur 12 % der Jugendlichen halten die aktuellen Ausbildungsberufe für zukunftsorientiert. 48 % halten sie für überholungsbedürftig.

56 % der jungen Generation haben Angst vor der Inflation und den steigenden Lebenshaltungskosten.

Nur 11 % der jungen Generation nutzt die sozialen Medien zur aktiven Suche nach Ausbildungsplätzen. Die Hälfte davon setzt dabei auf Instagram. 79 % der Unternehmen nutzen soziale Medien für ihr Ausbildungsmarketing.

Quelle: https://www.testsysteme.de/studie