20.07.2023
Die Magie der Mitarbeiterbindung
„Ich bin ja sowieso bald weg" – das denken sich laut dem aktuellen Engagement Index 2021 des Meinungsforschungsinstituts Gallup fast 6 Mio. Angestellte in Deutschland. Was können Sie dagegen tun?
Viele Mitarbeiter*innen sind mit ihrer derzeitigen Jobsituation unzufrieden und haben bereits innerlich gekündigt. Was folgt, kennen wir: schlechte Stimmung, wenig Engagement, keine Kundenbegeisterung und zuletzt eine Kündigung.
Und der aktuelle Wandel vom Arbeitsgeber- zum Arbeitnehmermarkt erschwert die Situation noch zusätzlich. Führungskräfte fühlen sich oft hilflos in ihrem Handlungsspielraum: Kein Mitarbeiter darf verstimmt werden, sonst verliert man ihn. Und dabei geht es nicht nur um Leistungsträger, sondern - angesichts der angespannten Lage - um wirklich jeden einzelnen Mitarbeiter im Unternehmen.
Was fehlt, ist die emotionale Bindung der Arbeitnehmer*innen zu ihrem Arbeitgeber und zum Team.
Dabei wissen wir, dass genau dieses emotionale Band zu den Kolleg*innen und zum Salon genau das ist, worauf es ankommt. Es ist nicht nur das Gehalt, was Mitarbeiter*innen im Unternehmen bleiben lässt. Es ist oft auch ein Gefühl - das Wohlfühlen im Team, die gegenseitige Wertschätzung, die Freude am Arbeitsplatz und die Leidenschaft, die von allen gelebt wird. Und das Geniale ist: Mitarbeiter*innen, die gerne zur Arbeit kommen bleiben nicht nur länger im Unternehmen, sondern sie leisten auch mehr, zeigen mehr Engagement, sind kreativer und weniger oft krank. Deshalb lohnt es sich, als Führungskraft am Teamspirit zu arbeiten und inneren Kündigungen vorzubeugen. Doch wie soll das gelingen?
CREATE A CULTURE THAT COUNTS
Innere Kündigungen entstehen sehr häufig aus einer Kränkung heraus, aus Missverständnissen, fehlender bzw. falsch interpretierter Kommunikation und aus als zu gering empfundener Wertschätzung. All dies kommt oft durch die Tatsache zustande, dass in einem Team unterschiedliche Persönlichkeiten aufeinandertreffen, die jeweils auf ganz unterschiedliche Art und Weise kommunizieren, entgegengesetzte Bedürfnisse haben und auf unterschiedliche Dinge Wert legen. Man redet aneinander vorbei, fühlt sich vom anderen nicht verstanden.
Hier gilt es für die Führungskraft Rahmenbedingungen zu schaffen, um die Beziehungen zueinander zu verbessern – einmal die Beziehung von Führungskraft zu den Mitarbeiter*innen und gleichzeitig die Beziehungen innerhalb des Teams. Es bedarf eines Umfelds, in dem Mitarbeiter*innen sich trauen, über ihre Gefühle und Bedürfnisse zu sprechen, in dem sie sich wohlgehört und -gesehen fühlen, in dem ihre individuellen Stärken gelebt und Schwächen untereinander ausgeglichen werden können, ein Umfeld, in dem jede Persönlichkeit zählt.
Step 1:
Um also diese vertrauensvolle Atmosphäre zu schaffen, muss ich mich als Führungskraft zunächst einmal selbst gut kennen. Welcher Persönlichkeitstyp bin ich, wie verhalte ich mich, was ist mir wichtig, auf welche Art und Weise kommuniziere ich, wie wirke ich auf meine Mitarbeiter*innen und warum empfinde ich einzelne Menschen als schwierig.
Step 2:
In einem zweiten Schritt, muss ich verstehen, aus welchen Typen mein Team zusammengesetzt ist, so dass ich lerne, wie sie ticken, warum sich jeder so verhält, wie er sich verhält und wie ich meine Kommunikation entsprechend anpassen kann, damit ich alle mit meinen Worten erreiche.
Step 3:
Im letzten Schritt gilt es, die gegenseitige Wertschätzung untereinander zu stärken, indem Verständnis für die jeweiligen Typen geschaffen wird. Wenn jeder im Team Lust hat, gemeinsam in eine Richtung zu marschieren, sich gegenseitig unterstützen möchte und Freude am Team hat, ja dann kann Leidenschaft für das WIR entfacht werden. Eine emotionale Bindung kann dann entstehen, wenn miteinander gesprochen wird und auch Emotionen ihre Berechtigung haben dürfen. Wenn Sie es als Team schaffen, tiefe Verbindungen zueinander einzugehen, Verbindungen, die als wertvoll empfunden werden, dann lohnt es sich für jeden Einzelnen Einsatz zu zeigen.
Deshalb: Arbeiten Sie am Teamspirit. Unternehmen Sie gemeinsam etwas, schaffen Sie gemeinsame Erlebnisse und verbessern Sie Ihre Menschenkenntnis. Wer sich selbst und die anderen richtig versteht, kann seine Kommunikation entsprechend anpassen und wird es schaffen, sich auf den anderen einzulassen, egal wie er tickt. Je mehr Menschenkenntnis sie haben, desto besser gelingt es, Vertrauen untereinander aufzubauen.
Und der Zusatzpluspunkt dabei ist: Wenn Sie es schaffen, Ihre Mitarbeiter*innen in Fans zu verwandeln, die für Ihr Unternehmen und für das Team brennen, werden sie zu Multiplikatoren, die Sie einerseits als Arbeitgeber/in weiterempfehlen, und gleichzeitig ihre Begeisterung auf Ihre Kund*innen übertragen. Also, ran ans Teambuilding.