Nahrungsergänzungsmittel: Schöner Zusatz

Gesundes und glänzendes Haar – wer träumt nicht davon? Leider sind die wenigsten von Natur aus damit gesegnet. Abhilfe versprechen spezielle Vitamine und Mineralstoffe fürs Haar. Und das Angebot wird immer vielfältiger: Auch wenn nach Angaben des deutschen Lebensmittelverbands 2022 in Deutschland mit 241 Millionen Packungen etwas weniger Nahrungsergänzungsmittel als noch 2020 verkauft wurden – da waren es noch 249 Millionen – ist der Umsatz dennoch leicht von 1,7 Milliarden Euro in 2020 auf knapp 1,8 Milliarden Euro in 2022 gestiegen. Zurückzuführen ist das auf höhere Preise.

Hersteller erkennen Bedarf

Der Bedarf ist da, das haben zahlreiche Hersteller und Anbieter erkannt – und zum Beispiel mit Frummi darauf reagiert. Biotin, Koffein, Jod, Zink, Folsäure und eine ganze Reihe weiterer Vitamine enthalten die Fruchtbären der Marke. Geschäftsführer Velimir Pravdic verweist nicht ohne Stolz auf die guten Bewertungen im Netz: „Was soll ich schreiben, es wirkt. Dankeschön an die Friseure“, ist dort beispielsweise zu lesen. Und auf Letztgenannten soll auch das Hauptaugenmerk liegen, berichtet der Frummi-Chef – Google­Standort­Einträge und Insta­Betreuung inklusive. Einzigartig sei das Produkt unter anderem deshalb, weil es einerseits Koffein beinhaltet, „und wir wissen, dass Koffein gut für die Haarfollikel ist“, und in Salons günstiger zu erwerben sei als im Netz.

Bereicherung für Kund*innen

Bei ihren Gästen komme das gut an, sagt Simone Pezic, Inhaberin von Ovi’s Frisuren in Stuttgart, die Frummi seit fast vier Jahren im Salon anbietet: „Haarausfall ist ein ganz großes Thema. Dass unsere Kund*innen rundum versorgt sind“, liegt der Friseurin am Herzen: „Ich finde schon, dass das eine unglaublich schöne Bereicherung ist.“ Denn die Rückmeldungen seien positiv: „bessere Haare, zurückgehender Haarausfall.“ Und auch vom Umsatz her mache sich das im Salon bemerkbar.

Beim Schweizer Hersteller Beneganic setzt man ganz auf natürliche Herkunft aller Inhaltsstoffe. Denn: Die Forschung habe gezeigt, dass synthetisch hergestellte Nahrungsergänzungsmittel bisweilen kaum förderlich, mitunter geradezu hinderlich für die Gesundheit seien. Alle Bestandteile – Keratin, Vitamine und Mineralien – werden bei Beneganic deshalb in einem patentierten Verfahren aus Superfruits, Kräutern und Heilpflanzen ausschließlich mit Wasser extrahiert.

Mehr Haare, weniger Verlust

Der Erfolg scheint dem Familienunternehmen recht zu geben. Zwischen 15 und 20 Prozent mehr Haare und bis zu 50 Prozent weniger Haarverlust verspricht die regelmäßige Einnahme des Keratin Hair Boosters – belegt durch eine Placebo-kontrollierte Studie. Eine Verringerung der Wachstumsruhephase und intensiveres Haarwachstum setzt ein „in dem Moment, in dem der Haarfollikel mit allem versorgt wird, was er braucht, das konnten wir in den Studien sehen“, sagt Professor Fred Harms, Geschäftsführer von Beneganic.

Auf „hochwertige Inhaltsstoffe aus der Naturheilkunde“ setzt das Hamburger Start-up-Unternehmen Mylily. „Haut Haare Nägel” heißt das Produkt, das nach Auskunft von Juliane Beyerle, Co-Managerin und Marketingkopf von Mylily mehr sein will „als nur ein Nahrungsergänzungsmittel – es ist ein Ausdruck unserer Leidenschaft für nachhaltige Produkte für die Frauengesundheit und unsere Hingabe für ein ganzheitliches Wohlbefinden.“

Innere Schönheit wird unterstützt

Beyerle ist überzeugt: „Was unser Produkt so einzigartig macht, ist seine Fähigkeit, nicht nur äußere Schönheit zu fördern, sondern auch die innere Schönheit zu unterstützen. Wir wollen, dass die Haut von innen heraus strahlt.“ Dabei setzt das Unternehmen auf Inhaltsstoffe wie Grüntee und Bambus als Radikalfänger, Vitamin C, Zink, Eisen und D-Biotin – alles vegan und ohne künstliche Zusatzstoffe. Für Friseurinnen und Friseure biete „Haut Haare Nägel” eine zusätzliche Möglichkeit, Kunden optimal zu betreuen.

IM GESPRÄCH

Vierstellige Umsätze

Friseurunternehmer Ralph-Joachim Hoffmann, Scissory Friseure Heilbronn, vertreibt die Produkte von Beneganicim Salon mit gutem Erfolg.

TOP HAIR: Wer ist die Zielgruppe für die Produkte?

Ralph-Joachim Hoffmann: Die Zielgruppe ist so breit gefächert wie das Angebot an Produkten. Vom „Keratin Hair Booster“ zur Verbesserung von Struktur und Glanz der Haare bis hin zu Produkten gegen Haarausfall; von „Indian Gold“ gegen Entzündungen im Körper über „First Aid Immune Booster“, der das Immunsystem stärkt und auch gegen Müdigkeit hilft, bis hin zu Produkten, die z. B. nach einer Chemotherapie helfen, den Körper wieder aufzubauen und auch das Haarwachstum anregen.

Wie groß ist die Nachfrage?

Spannend ist: Wer einmal kauft, kauft auch wieder. Daher steigt die Nachfrage stets.

Ist das beratungsintensiv?

Meistens nicht. Im Gespräch mit dem Gast erfahren wir sehr oft, wo der Schuh drückt. Niedergeschlagenheit, Antriebslosigkeit, Hautprobleme, Haarausfall. Ganz selten kommt es dazu, dass jemand durch Empfehlung ausschließlich für eine Beratung ohne Friseurtermin kommt, aber auch dann lässt sich schnell herausfinden, welche Probleme aktuell vorherrschen.

Muss man eine Schulung belegen, bevor man die Produkte vertreiben darf?

Ja! Die Schulung erfolgt online mit Prüfung. Hier werden drei Ausbildungen angeboten, die aufeinander aufbauen: Mikronährstoffberater, Lifestyle-Coach und der Haarexperte.

Wie viel zusätzlichen Umsatz bringt Ihnen das Angebot?

Hier sind schnell Umsätze im vierstelligen Bereich ohne großen Aufwand zu erzielen. Prozentual an Stückzahl zu den gesamten Abverkäufen im Salon sind wir bei circa 25 Prozent.