06.07.2023

Grünes Wohlgefühl: nachhaltige Tipps aus dem Salon

Charismatisch-entspannt und mit nachhaltigem Konzept begrüßen Evangelos Gkagkas und Mareike Adler ihre Kund*innen in ihrem Friseursalon in Rastatt.

"Wir haben als Friseure schon einen sehr hohen Verbrauch – an Energie und an Rohstoffen." Aus dieser Einsicht heraus haben Evangelos Gkagkas und Mareike Adler 2021 beschlossen, mit "Charisma" einen nachhaltigen und umweltbewussten Salon zu gründen. Doch was heißt das? Zunächst einmal, so stellt der Friseurmeister klar: viel Zeit und Recherchearbeit, um herauszufinden, in welchen Bereichen man verantwortungsbewusst mit den Ressourcen umgehen kann. Und, auch da dürfe man sich nichts vormachen, es gelte, Investitionen zu tätigen. Das fange bei der Umstellung auf LED an und reiche bis zu energieeffizienten Föhnen.

Dazwischen lag für das Paar auch die Entscheidung, komplett neue Strom- und Wasserleitungen in den Räumlichkeiten zu legen. Denn durch Rost und verstopfte Ventile bei alten Leitungen zahle man später drauf. "Man investiert einmal, dann hat man langfristig etwas davon. Das ist Nachhaltigkeit und unternehmerisches Wirtschaften", ist Evangelos Gkagkas überzeugt. Was alles möglich sei, wäre einem gar nicht bewusst, bevor man sich nicht intensiv mit der Thematik beschäftige. So beleuchtet der Saloninhaber seine "grüne" Wand mit nur 60 Watt. Zeitschaltuhren sorgen für die gewünschte Steuerung. Mit dem Watersaver von L’Oréal spart das vierköpfige Salonteam bei der Wäsche einiges an Wasser ein. Außer im Winter wird Wäsche an der Leine im Freien aufgehängt. "Kommt der Trockner im Winter zum Einsatz, nutzen wir das Kondenswasser zum Pflanzengießen und Bodenwischen. Das funktioniert super", sagt Mareike Adler.

Achtsamer Umgang mit Mengen

Auch über den Einsatz der Produkte haben sich Mareike Adler und Evangelos Gkagkas Gedanken gemacht. "Es ist ein Spagat zwischen Produkten, die halten, was sie versprechen, und bei deren Verwendung man dennoch auch etwas für die Nachhaltigkeit tut", weiß Gkagkas. So haben sich die beiden für Redken-Produkte entschieden, deren Verpackungen aus bis zu 96 Prozent recyceltem Plastik bestehen. Wichtig sei dabei aber auch der achtsame Umgang mit den Mengen. Farbe abzuwiegen, sollte selbstverständlich sein, doch auch bei Shampoo und Pflege sei weniger manchmal mehr, meint Evangelos Gkagkas. "Oft verwenden Friseure zu viel Produkt. Es reicht meist eine kleinere Menge und man muss nicht unnötig Produkt den Abfluss hinunterspülen."

Vorbild für die Branche sein

Die Kund*innen wissen ein nachhaltiges Konzept zu schätzen und fordern es inzwischen auch ein. So erlebt es auch die Salonmanagerin mit ihrem Team. "Wir möchten die Kundschaft glücklich machen. Neben der entspannten und wohltuenden Atmosphäre bei uns gehört nachhaltig zu sein in vielen täglichen Dingen im Salon einfach dazu", sagt Mareike Adler. Mit seinemKonzept möchte das Unternehmerpaar Vorbild sein und auch andere Friseursalons motivieren, sich mehr mit dem Thema Nachhaltigkeit und den Möglichkeiten in der täglichen Arbeit zu beschäftigen. "Es wäre schön, wenn man in der Branche mehr voneinander lernen würde, wenn mehr Friseure beim Thema Nachhaltigkeit mitziehen würden und sich damit die ganze Branche weiterentwickeln könnte", wünscht sich Evangelos Gkagkas.

Text: Susanne Vetter

TIPPS VON CHARISMA

  • Wäsche, wann immer möglich, an der frischen Luft trocknen. Auch eine Wäscheleine-Halterung am Fenster hilft hier
  • Saugfähige Microfaserhandtücher verwenden
  • Bei Föhnen auf energiesparende Geräte setzen
  • Wasser aus dem Trockner zum Gießen und Bodenwischen verwenden
  • Bei Shampoo und Pflege kleinere Mengen Produkt verwenden
  •  Spar-Perlatoren einsetzen, z. B. Watersaver von L’Oréal

INFO

Charisma ist Mitglied bei „Hair Help the Oceans“ und wurde von der Initiative, die Haare zur Reinigung der Meere einsetzt, als „Hair Helper Hero“-Salon ausgezeichnet. Neu bei „Hair help the Oceans“: Die Initiative sammelt nun auch Korken für ihre Schwimmer. Mit einem Aufsteller ruft Evangelos Gkagkas seine Kund*innen auf, mitzumachen und Korken im Salon abzugeben.