Global Kao-Chef Dominic Pratt über die Herausforderungen der Friseurbranche

TOP HAIR: Dieser mbe ist der erste nach langer Corona-Pause. Wie haben Sie diese Zeit erlebt?
Dominic Pratt: Ich war für Kao in Japan. Kaum angekommen, kam der Lockdown und ich musste alles von meinem Tokioter Apartment aus steuern. Nicht optimal, da auch meine Frau nicht mehr einreisen durfte. Umso mehr freue ich mich, wieder hier zu sein, beim Kao Salon Business Team und bei meiner Familie.

Wie beurteilen Sie die Lage der Friseure momentan?
Einerseits sehe ich eine relativ starke Erholung. Viele Kunden haben den Friseurbesuch während Corona sehr vermisst. Andererseits ist die Besuchsfrequenz gesunken, die Kunden kommen nicht mehr so oft. Und sie kaufen mehr im Internet. Dazu kommt die enorme Herausforderung, gute Mitarbeiter zu finden, und in Deutschland zusätzlich die Erhöhung des Mindestlohns. Das bedeutet: Wir müssen den Fokus vermehrt auf die Salon-Dienstleistung richten, um die Loyalität der Kunden zurückzugewinnen und die Besuchsfrequenz wieder zu erhöhen. Das kann gelingen. Daran glaube ich fest.

Wie können Sie Friseure dabei unterstützen?
Wir liefern nicht nur im Farbbereich Produkte, die einen schnellen Mehrwert bringen, den Kund*innen spüren, der sie an den Salon bindet und für den sie bereit ist, auch höhere Preise zu bezahlen. Und wir stärken damit das Kunden-Erlebnis – das ist enorm wichtig!

Welche Themen werden die Friseurbranche in Zukunft beschäftigen?
Neben Dienstleistung und Mehrwert vor allem Nachhaltigkeit – dafür tun wir viel! –, Digitalisierung, die dem Menschen dient, und Education, um wieder mehr junge Leute für die Branche zu begeistern. Dafür sind wir gern bereit, auch mit Mitbewerbern und Externen zusammenzuarbeiten!