Klaus Kobjoll Foto: Schindlerhof

27.06.2019

Klaus Kobjoll: TOP Salon stärkt Stolzkultur

Im Interview mit TOP HAIR International begründet Hotelier und Jurymitglied Klaus Kobjoll, warum es sich lohnt, beim Business-Wettbewerb TOP Salon mitzumachen.

Im Jahr 2017 war der mehrfach ausgezeichnete Hotelier, Coach und TOP-Referent Klaus Kobjoll in der Jury des Business-Wettbewerbs TOP Salon – The Challenge. Im TOP HAIR-Interview erklärt der Experte und Inhaber des Business Hotels Schindlerhof in Nürnberg, wie Friserunternehmer von einer Teilnahme am Wettbewerb TOP Salon profitieren können. Außerdem verrät er sein persönliches Erfolgsgeheimnis und wie es ihm seit Jahren gelingt, mehrere hundert Initiativbewerbungen pro Jahr zu erhalten.

Herr Kobjoll, warum sollten sich Unternehmer einer Herausforderung wie einem Branchenwettbewerb TOP Salon stellen?

Weil so Stolzkultur entsteht. Die Arbeitgebermarke wird gestärkt. Menschen wollen immer Teil eines Gewinner-Teams sein.

Wie kann ein Betrieb von einer solchen Challenge profitieren?

Bei einer TOP Platzierung und damit einhergehender hoher Kommunikationslautstärke wird die Anzahl der Initiativ-Bewerbungen zunehmen, Kundinnen und Kunden erfahren es auch und sind gewillt auch höhere Preise zu akzeptieren, weil sich das Image verbessert.

Friseure liegen Ihnen am Herzen – warum?

Gastronomen und Friseure haben einige Gemeinsamkeiten: ein schlechtes Branchen-Image und relativ geringe Bezahlung. (verglichen mit Industrie oder Banken) und trotzdem können sich in Sachen Kreativität viele Branchen von uns Beiden „eine Scheibe abschneiden!“

Was sind Ihre Kriterien für unternehmerischen Erfolg?

„There is no marketing, but marketing for profit.“ Der Zweck eines jeden Unternehmens sind begeisterte Kunden und ebensolche Teammitglieder. Daraus resultiert dann zwangsläufig – quasi als Abfallprodukt - ein ordentlicher Gewinn. Gewinne zu machen, ist übrigens die sozialste aller Aufgaben...

Sie haben sich sehr jung für die Selbstständigkeit entschieden. Gab es damals (oder gibt es heute noch) Momente des Zweifels, der Angst vor der Zukunft?

Nein! Die gab es und gibt es niemals. Als ich mit 22 Jahren anfing, hatte ich ja nichts zu verlieren. Mir fällt dazu eine Textzeile von Janis Joplin aus „Me and Bobby McGee“ ein: Freedom is just another word for nothing left to loose... Und heute stehen wir so stark da, dass eigentlich nichts mehr passieren kann; es sei denn, der Himmel fällt uns auf den Kopf!

Was ist Ihr persönliches Erfolgsrezept?

Das Wort ELITE ist in unserem Sprachgebrauch oft negativ besetzt. Richtig interpretiert ist es seit Jahrzehnten mein Erfolgs-Rezept:

E – igensinn + L – eidenschaft + I – nnovation + T – ransparenz = E – folg!

Was treibt Sie an?

Ich kann immer noch darüber staunen, wenn ich mir etwas Besonderes leisten kann. Das ist die Prägung vieler Menschen der Nachkriegs-Generation. Meine Familie hat im 2. Weltkrieg all ihr Hab und Gut in Ostpreußen verloren. Ich komme aus einer relativ armen Familie mit fünf Kindern. Im Gymnasium hatte ich 30 Pfennig Taschengeld in der Woche, - mein Banknachbar 5 Mark. Ein bisschen war am Anfang immer auch die Wut ein guter Antrieb für mich. Und ich schöpfe eine Riesen-Motivation daraus, wieder eine neue – wenn auch kleine – Familien-Geschichte begründen zu dürfen, die Bestand haben wird. Den Schindlerhof führt längst meine Tochter Nicole in der zweiten Generation, und meinem Enkel Max habe ich schon mit zwei Jahren drei Prozent aller Immobilien übertragen, damit er bei einer Firmen- oder Familien-Aufstellung schon heute seinen festen Platz einnehmen kann.

Im Schindlerhof küren Sie regelmäßig den „Fehler des Monats“. Warum? Wie ermitteln Sie diesen? Mit welchen Effekten?

In unserem Leitbild steht: „Jeder darf Fehler machen, wenn er Lehren daraus zieht.“ Fehlerfreudigkeit darf also nicht mit Fehlerhäufigkeit verwechselt werden. Unser bescheidener Erfolg beruht ganz stark auf Kreativität und Innovation. Beides ist ohne Fehler nicht möglich. Wenn also jemand den Mut hat etwas Neues auszuprobieren, was floppt, muss das belohnt werden. Daher meine Empfehlung: Belohnen Sie fulminante Fehlschläge, bestrafen Sie mittelmäßige Erfolge! Durch das Ritual „Fehler des Monats“ oder „Fehler des Quartals“ verlieren Mitarbeiter die Angst davor, Fehler zu machen und die auch zuzugeben.

Wo stoßen Sie an unternehmerische Grenzen?

Wenn die Politik uns immer mehr Bürokratie aufbürdet. Die meisten Politiker haben von Unternehmertum so wenig Ahnung, wie ein Nilpferd vom Bergsteigen.

Worin sehen Sie Nischen für erfolgreiche Unternehmen wie Friseursalons? Was muss ein Unternehmer in Zukunft richtig machen?

Marke oder No Name! Exklusiv oder billig. Innovation- & Serviceführerschaft oder Kostenführerschaft. Bloß nichts dazwischen. Und er muss deutlich erkennbar besser sein, als seine Mitbewerber. Deutlich heißt 30 Prozent. Im Ambiente, in der Technik und bei den Soft Skills, der Service-Qualität. Die untere Reizschwelle der Kunden steigt von Jahr zu Jahr. Da muss er oder sie sich ständig Neues einfallen lassen, um das Erlebnis zu steigern, die Kunden zu flashen.

Die richtigen Mitarbeiter zu finden und zu binden ist für die Friseurbranche ein ganz zentrales Thema. Wie finden und binden Sie die richtigen Mitarbeiter?

Wir haben seit zwanzig Jahren eine Image-Broschüre für die Mitarbeiter, die wir an Gymnasien, Hotelfachschulen und IHK’s (Meisterkurse) verschicken. Daraus resultieren jedes Jahr viele Vorträge und Hausführungen für bis zu 1500 Schülern und Studenten. Dann gibt es eine Facebook-community für ehemalige Teammitglieder und regelmäßige Ehemaligen-Treffen. Freiwerdende Jobs finden sich auf unserer Homepage in bis zu 9 Sprachen und gleich mit QR-Code. Und wir haben ein geiles Arbeitgeber-Video bei You Tube und in anderen Kanälen. All das sorgt für einige hundert Initiativ-Bewerbungen pro Jahr, - leider auch bei uns mit abnehmender Tendenz. Die Bindung erfolgt über viele Rituale der Wertschätzung, eine starke Stolzkultur und viel Empowerment. Reduced to the max: Freude – Freiheit – Harmonie!

Was gehört für Sie zu einem perfekten Tag?

Jeden Morgen um 6.00 h haben alle Teammitglieder automatisch die Umsätze des Vortages auf ihren I-Pads. (vom Betrieb gestellt) Die schaue ich mir immer als erstes an. Meistens freue ich mich da schon zum ersten Mal. Und ganz wichtig ist mir das gemeinsame Frühstück mit meiner Frau Renate, wo wir nicht übers Geschäft reden. Dann geht’s ins Büro... Zu einem perfekten Tag gehört für mich dann am Abend ein gemeinsames Essen mit einem guten Wein. Und auch hier ist das Business ausgeklammert.

Auf welche drei Dinge könnten Sie nicht verzichten?

Wenn es dabei wirklich um „Dinge“ gehen soll, und nicht um die Familie und den Hund, sind das
1. mein alter englischer Sportwagen Morgan +8
2. meine einsame Waldhütte
und 3. am späten Abend eine gute Tabakspfeife mit einem Single Malt Whisky.

Zur Person: Klaus Kobjoll (66) ist einer der bekanntesten und erfolgreichsten Privathoteliers Deutschlands, ist – wie auch Ehefrau Renate und Tochter Nicole – Inhaber und Geschäftsführender Gesellschafter der Schindlerhof Klaus Kobjoll GmbH und in gleicher Funktion der Seminar- und Management-Agentur Glow & Tingle GmbH. Seine Kennzeichen: umtriebiger Unternehmergeist, Innovationsstärke, Durchsetzungsvermögen, Motivationskraft und solide Wirtschaftsdenke. Eine Kombination, die nur selten in der Hotelszene zu finden ist und zu unzähligen Auszeichnungen seiner Person und seines Unternehmens geführt hat.

TOP Salon - The Challenge: Bei dem einzigen firmenneutralen Branchenwettbewerb für Friseurunternehmer sucht das führende Fachmagazin für Friseure TOP HAIR International bereits seit 20 Jahren die besten Friseursalons in Deutschland.