28.06.2023

Antoinette Beenders und X-Presion machen gemeinsame Sache

Für das Kollektionsprojekt „A Piece Of Hair" haben Antoinette Beenders und das Hair Innovation-Kollektiv X-Presion für Aveda ihre kreativen Kräfte gebündelt. Das Ergebnis sind Bilder, die die Möglichkeiten von Haarfarbe auf ein neues Level heben und ein ganz eigenes Zusammenspiel von Mode, Bewegung und Haar zeigen.

Antoinette Beenders, Creative Director des Projekts, hat uns im Interview mehr über die Kooperation erzählt: Was ihr ihre drei neuen Brüder geben, was Stoff mit der Kollektion zu tun hat, mit welchen Techniken gearbeitet wurde und welche Farbeffekte sie im Aufwind sieht.

TOP HAIR: Wie kam es dazu, dass Sie und X-Presion gemeinsame Sache gemacht haben?
Antoinette Beenders:
Das war eine ganz organische Entwicklung. Wir kennen uns seit über 10 Jahren. Als wir uns letztes Jahr trafen, wussten wir einfach: Es ist an der Zeit ist, etwas zusammen zu machen. Wir haben als Künstler und Kreative großen Respekt voreinander, und wir arbeiten wirklich gerne miteinander. Meine Erfahrung als Friseurin und Kreativdirektorin und X-Presions Erfahrung mit Farbexperimenten – das passte perfekt.

Wie darf man sich eine „Jamsession“ von Antoinette Beenders und X-Presion vorstellen? 
Wie bei Musiklegenden, die aus reiner Freude an der Kreativität freestylen und furchtlos in die Zukunft blicken: Wir kamen zusammen, teilten unsere Ideen, Erfahrungen und Kenntnisse, forderten uns heraus. unterstützten uns aber auch gleichzeitig. Wir sind alle sehr leidenschaftlich, wenn es um Haare und Innovation geht. Wenn jeder unterschiedliche Talente und Erfahrungen einbringt, kann das Ergebnis nur besser sein als das, was ein Einzelner alleine hätte erreichen können. Das ist das Schöne an einer Zusammenarbeit. Wir hatten eine gute Zeit, brachten uns aber auch dazu, unsere Komfortzone zu verlassen. Wir sehen uns als Familie – die drei Jungs von X-Presion sind wie meine Brüder.

Sie wurden von einem japanischen Modedesigner zu „A Piece of Hair“ inspiriert. Was hat Sie an seinen Stoffen, so fasziniert? 
Meine ursprüngliche Inspiration ging tatsächlich von einem Stück Stoff aus. Ich hatte es bei einem japanischen Modedesigner gefunden, der als Pionier der Stofftechnologie bekannt ist. Ich habe immer geglaubt, dass das Haar der Stoff des Körpers ist, daher meine Faszination für Stoffe. Ich teilte die Idee mit X-Presion, und sie waren begeistert davon, mit den Effekten zu spielen, wie wir sie beim Stoff gesehen hatten. Also haben wir in ihrem Madrider Studio ein paar Tage lang mit Haartressen experimentiert. Die Ergebnisse waren sehr schön, aber ich hatte das Gefühl, dass da noch mehr geht. Ich wollte es mutiger, leuchtender. Ich nahm ein bereits gefärbtes Haarteil aus einer meiner Shows und schlug vor, unsere neue Technik auf einer viel helleren Basis zu erarbeiten, damit es mehr knallt. Das war die Geburtsstunde von A.P.O.H. Das Leuchten meiner Arbeit in Kombination mit den feinen Details von X-Presion – das war ein Match, „made in heaven“.

Mit welchen Techniken haben Sie gearbeitet? Die Looks wurden ja mit Extensions realisiert, die schon einmal verwendet worden waren... 
Das Originalhaar wurde vor fünf Jahren für eine Show mit einer „Stained Mirror“-Technik gefärbt, mit kräftigen Farben aus der „Aveda Vibrants“-Palette. Wir kreierten nun eine neue Dimension, indem wir einige Bereiche des zuvor gefärbten Haares mit Papier blockten und dazu viele feine Linien setzten. So empfanden wir mit Aveda Vegan Hair Colour das Design des Stoffes nach, der mich so fasziniert hatte.

Inwieweit beeinflussen diese extravaganten A.P.O.H.-Looks die Farbtrends im Salon? Lassen sie sich tragbar abwandeln? 
Wir haben sieben verschiedene Looks mit der gleichen Technik, aber mit unterschiedlichen Farbgrundlagen kreiert. Zwei der Looks sind kommerzieller und tragbarer, da wir einfachere Naturtöne als Basis verwendet haben. Ich wünsche mir, dass diese neue dreidimensionale Farbtechnik Friseur:innen dazu inspiriert, Haarfarben mit anderen Augen zu sehen. Traditionell neigen wir Friseure dazu, in zwei Dimensionen zu denken, daher ist es sehr spannend, noch eine weitere Dimension dazuzunehmen. Ich denke, da kann noch viel kommen.

Sehen Sie intensive Farbeffekte allgemein weiter im Aufwind? 
Haarfarben sind extrem populär und vielleicht sogar schon wichtiger als der Haarschnitt. Haarfarbe ist ein bisschen wie Make-up: Die Menschen drücken sich einfach gerne mit Farbe aus – nur dass sie im Haar viel länger hält.