Foto: finanzchef24

25.10.2022

Vor allem die Inflation bereitet Sorgen

In der Beauty- und Lifestylebranche (Klein- und Kleinstunternehmer) erwartet jeder fünfte Betrieb in den kommenden zwölf Monaten eine sehr schlechte Geschäftsentwicklung.

Viele Selbstständige blicken angesichts explodierender Betriebskosten, nachlassender Kaufkraft und dem nächsten Corona-Winter sorgenvoll in die Zukunft, das ergab die jüngste Befragung, die Finanzchef24 und andsafe zusammen mit dem Panelanbieter Consumerfieldwork unter 654 Unternehmern durchgeführt haben und in ihrem Gewerbeversicherungsreport vorstellt.

 „Nachdem sich viele Kleinst- und Kleinunternehmer in der Corona-Pandemie im Vergleich zu Konzernen von der Politik vernachlässigt gefühlt haben, wollen sie den Herausforderungen aktiver denn je entgegentreten“, sagt Payam Rezvanian, Geschäftsleitung von Finanzchef24, bei der Vorstellung des dritten Gewerbeversicherungsreports. „Die Stimmung ist branchenabhängig unterschiedlich. Viele kleine Unternehmer und Unternehmerinnen eint allerdings eine neue Entschlossenheit und Agilität, nachdem sie sich von der Regierung während der Corona-Krise kaum gesehen oder alleingelassen gefühlt haben“, sagt er. So schaut immerhin gut die Hälfte optimistisch auf die Geschäftsentwicklung in den kommenden zwölf Monaten.

Beautybranche ist nicht so optimistisch

Nimmt man Betriebe der Beauty- und Lifestylebranche allerdings in den Fokus, so ist die Stimmung dort getrübter: Die Mehrheit (30 %) beurteilt die Geschäftsentwicklung in den kommenden zwölf Monaten derzeit nur noch mit ausreichend, 27 % mit zufriedenstellend, 23 % mit gut und fast 20 % mit sehr schlecht. Sorge bereitet den Unternehmer*innen vor allem ein gesundheitsbedingter längerer Ausfall und die Zunahme von Naturkatstrophen und anderen Risiken sowie vor allem die Inflation.

72 Prozent aller Befragten sind der Meinung, dass die Inflation das wichtigste geschäftsbestimmende Thema in den nächsten zwölf Monaten sein wird – in der Beauty- und Lifestylebranche sind 58% dieser Auffassung. Im Vorjahresreport hatten lediglich 29 % die Inflation als geschäftsbestimmendes Thema auf dem Radar, damals lag die Inflation bei 5 %. Eng beziehungsweise direkt verbunden mit der Inflation sind für Unternehmen die höheren Energiepreise, steigende Betriebsnebenkosten und sinkende Konsumausgaben. Entsprechend denken 68 Prozent, dass höhere Energiepreise ihre Geschäftsentwicklung auf Jahressicht beeinflussen werden. 41 Prozent erwarten zudem sinkende Konsumausgaben, die auf den Umsatz schlagen.

Corona nicht mehr ganz so belastend

Nicht mehr ganz so wichtig wie im Vorjahr stufen die Befragten im neusten Gewerbeversicherungsreport die Corona-Pandemie ein. War Covid-19 im Jahr 2021 für 64 Prozent das bestimmende Top-Thema, gehen im Herbst 2022 noch 47 Prozent der Befragten davon aus, dass ihr Geschäft unter der Pandemie leidet.

Fachkräftemangel ein großes Thema

Für mehr als 30 % der Befragten in der Beauty- und Lifestylebranche beeinflusst vor allem der Fachkräftemangel das kommende Jahr die Geschäftsentwicklung in starkem Maße. Daneben stehen Kostenreduktion und höhere Gewinne erwirtschaften für die Beautydienstleister ganz weit oben, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Nachholbedarf gibt es weiterhin beim Thema persönliche, finanzielle Absicherung.

Hier gibt's mehr Informationen zum Gewerbeversicherungsreport