Scholz Haare Beauty: Plan für die Karriere

Wer bei „Scholz Haare Beauty“ eine Ausbildung macht, hat ein straffes Programm vor sich: 14 Tage vor Ausbildungsbeginn gibt es für alle ein Startup-Seminar, bei dem die Begrüßung, das Haarewaschen, Ansatzfarbe auf tragen und Pflegedienstleistungen und vieles mehr vermittelt werden. „So bekommen sie eine Grundsicherheit und können im Salon mitarbeiten“, erklärt Oliver Scholz das Vorgehen. Per se geht eine Ausbildung bei ihm drei Jahre – ohne Verkürzung. Ziel für seine Auszubildenden ist eine frühe Kundenreife. Sie wollen und sollen früh an Kunden. In der Berufschule stellen seine Azubis eine eigene Klasse, die im ersten Ausbildungsjahr in Vollzeit stattfindet. „An den Betriebstagen sind die Auszubildenden bei uns in der Akademie und werden praktisch trainiert. In den Ferien sind sie im Salon, um das Team kennenzulernen.“ Von der Überbetrieblichen Ausbildung (ÜBL) sind seine Azubis dank der hauseigenen Akademie befreit. In sehr engem Austausch mit der Berufsschule wird in der Schule auf die Gesellenprüfung 1 vorbereitet, obwohl diese erst ein halbes Jahr nach Ende des Berufsfachschuljahrs ansteht: „Dadurch ergänzen sich Berufsschule und Ausbildungsunternehmen sinnvoll“, erklärt Oliver Scholz.

Im zweiten Jahr kann es rundgehen

Ausbildungsjahr Nummer zwei findet im Salon statt, ergänzt durch das Ausbildungsprogramm in der Scholz Akademie und durch Seminare des Partners Wella. Dann, weiß Scholz, trenne sich oft die Spreu vom Weizen. Die Förderung der Auszubildenden erfolgt nach Einsatz und Talent. Die Ausbildungsleiterin Iris Gentile begleitet und passt stetig die Geschwindigkeit der Ausbildungsschritte an. Im dritten Ausbildungsjahr geht es in den Newcomer-Salon. Dort arbeiten die Auszubildenden vollkommen selbstständig. Leerlaufzeiten werden am Übungskopf und mit der Organisation des Salons verbracht. Denn der Salon, den vier bzw. fünf Auszubildende und ein Trainer führen, arbeitet völlig autark.

In den Newcomer-Salon darf jedoch nur, wer eine interne Prüfung besteht. „Unsere Auszubildenden bekommen dort Kundenreife und beginnen mit den Newcomer-Preisen ihren Kundenstamm aufzubauen.“ Das Reizvolle daran: Wer es in den Newcomer-Salon schafft, der löst sich von der üblichen Ausbildungsvergütung und erhält 1.000 Euro pro Monat. „Das unterliegt aber vier Kriterien“, erklärt Friseurunternehmer Oliver Scholz: 1. der Kundenbewertung, 2. der Auslastung, 3. dem Umsatz pro Stunde und 4. der Entwicklung in der Akademie. Diese vier Faktoren werden in den Quartalsgesprächen mit jedem*r Mitarbeiter* in kommuniziert. „Wir sehen den Sprung in den Newcomer Salon nicht als selbstverständlich an, den muss man sich erarbeiten.“ Wer dann die Stylistenprüfung, eine interne Prüfung, bestanden hat, erhält als Grundlohn 2.100 Euro. „Wir sind sehr nahe dran, das auch Auszubildenden zu ermöglichen, so Scholz. Ob Newcomer, Stylist, Beauty Stylist oder Beauty Expert: Seminare, interne wie externe, Bestanden! Interne Prüfungen gehören bei Scholz dazu sind nachvollziehbar strukturiert und setzen bewusst auf den Auf- und Ausbau von Expertisen bei den Mitarbeiter*innen – und das bereits sehr früh.

Änderungen im laufenden Jahr

Doch der Unternehmer Oliver Scholz hinterfragt ständig sein Tun und schärft mit Annette Schwarz, kaufm. Leitung der Scholz Akademie, und Iris Gentile die nächsten Schritte. So zwängen ihn die momentanen und künftigen Herausforderungen dazu, die drei Jahre der Ausbildung neu zu denken: Ab der neuen Ausbildungsrunde will er die einzelnen Module zwar behalten, die Reihenfolge jedoch verändern und alles in das 2. Ausbildungsjahr vorverlegen: Nach dem 1. Lehrjahr als Berufsfachschuljahr werden alle Ausbildungsschritte in das 2. Ausbildungsjahr eingerückt. „Dadurch geht eine talentierte Auszubildende bereits im 2. Ausbildungsjahr in den Newcomer-Salon“, sagt Oliver Scholz. Das erhöhte Tempo erklärt er: „Ausbildung ist eine Investition, die innerhalb von drei Jahren einen ‚Return of Investment‘ abbilden muss. Das ist Ziel und werden wir mit den Maßnahmen erreichen. Alles Andere können wir uns nicht leisten und führt zwangsläufig zum Verlust von Ausbildungsplätzen. Es ist ein Irrglaube, dass wir durch eine Anhebung der Ausbildungsvergütung das Interesse erhöhen, viel mehr vernichten diese Ausbildungsplätze! Auszubildende zu finden, ist kein Problem, qualifizierte Ausbildungsunternehmen aber sehr wohl!“

Entwicklungsgespräche im Herbst

Jeden Herbst finden bei „Scholz Haare Beauty“ Entwicklungsgespräche mit jedem*r Mitarbeiter*in statt. Wie erreicht man ein bestimmtes Ziel und was ist dafür nötig? Ein Entwicklungsplan für das kommende Jahr wird erstellt. „Übrigens bevor der Urlaubsplan für das Folgejahr gemacht wird“, erklärt Oliver Scholz. Jede Planung sieht zehn Seminartage pro Mitarbeiter*in und Jahr vor. Dass strukturierte Karrierepläne so oder so ähnlich auch in viel kleineren Salons möglich sind, davon ist Scholz überzeugt. Auch in einem kleinen Salon sei stetige Weiterentwicklung Voraussetzung für Wachstum und eine ansprechende Entlohnung, gibt der Unternehmer zu bedenken. Er rät dazu, das eigene Seminar-Portfolio zu systematisieren, um Mitarbeiter dauerhaft zu entwickeln.

ES GIBT BEWERBER!

Jedes Jahr besuchen Oliver Scholz und sein Team Ausbildungsmessen. In diesem Jahr sind 15 geplant. 2022 erhielt das Unternehmen durch Speed-Datings und Online-Messen 107 Bewerbungen. 27 junge Menschen wurden eingestellt. „Man sieht also, dass der Friseurberuf sich nach wie vor eines großen Interesses erfreut“, sagt Scholz: „Auf den Messeständen präsentieren unsere Azubis und sprechen mit den Interessenten. Das ist authentisch und überzeugt!“

SCHOLZ HAARE BEAUTY

Scholz Haare Beauty sind 14 Salons in der Region Stuttgart und einem Newcomer- Salon, in dem der Nachwuchs das Sagen hat. Die Scholz Akademie in Weinstadt bei Stuttgart beheimatet seit 2018 das Wella-Studio. Außerdem ist Oliver Scholz Mitinhaber von „Max your hairstyle“-Salons mit Salons in Stuttgart und Berlin und einem Lizenzsalon in Düsseldorf.