Foto: Thomas Schindel

29.11.2019

Das WIR-Prinzip

Unternehmens- und Mitarbeiter-Erfolg gehören unabdingbar zusammen – sagt Branchenkenner Wolf Davids.

Gleich zu Beginn: Das WIR-Prinzip ist so alt wie die Menschheit und stammt nicht von mir. Vom Einzelkämpfer zum erfolgreichen Team – diesen Grundgedanken auf die moderne Arbeitswelt zu übertragen, ist der Kern der WIR-Strategie. Sie funktioniert allerdings nur, wenn die Mitglieder einer Gruppe das gleiche oder zumindest ähnliche Ziele haben. Damit sind wir schon mittendrin im Heute und Morgen und damit der Zukunft der Friseurbranche. Drei große Themen bestimmen derzeit die Diskussion: Personalmangel, angemessene Verdienstmöglichkeiten für alle Beteiligten und, unlösbar damit verbunden, Preise, die die Unternehmenszukunft sichern. Natürlich gibt es da noch einige mehr, aber ich will mich auf diese drei konzentrieren.

Gemeinsame Ziele

Ich möchte Ihnen bewusst machen, dass die WIR-Strategie mehr ist, als nur eine weitere Methode der Unternehmensführung. Es geht darum, den Erfolg des Inhabers, des Salons und der Mitarbeiter spürbar und nachhaltig miteinander zu verknüpfen. Das passt zu meiner Erfahrung, die ich selbst im eigenen Unternehmen und Hunderten Salons, die ich beraten habe, festgestellen konnte: Man kann Unternehmens- und Mitarbeitererfolg nicht voneinander trennen, zumindest nicht für lange Zeit.
    Eine weitere, hundertfach gehörte Aussage von Chefs lautet auch: „In den ersten Jahren meiner Selbstständigkeit waren meine Mitarbeiter und ich ein eingeschworenes Team. Heute geht schon das Gejammer los, wenn wir am Sonntag auf ein Seminar fahren.” Was ist da passiert, wenn die  Entfremdung zwischen Team und Führung im Lauf der Jahre eher die Regel als die Ausnahme geworden ist? Die Grundbedürfnisse und Interessen beider Gruppen sind sich doch eigentlich sehr ähnlich: ein gutes und sicheres Einkommen, persönliche Weiterentwicklung, Anerkennung und natürlich eine ausreichende Altersversorgung.

Ausgangsbasis

Schauen wir uns die Grundvoraussetzungen einmal emotionslos an: Der Durchschnittsmitarbeiter bleibt statistisch inklusive Ausbildung rund zehn Jahre der Branche erhalten und wechselt dabei im Durchschnitt dreimal den Arbeitgeber. Der Inhaber, von der Unternehmensgründung bis zum Ruhestand, arbeitet rund 30 Jahre, wechselt aber normalerweise nicht das Unternehmen. Das beeinflusst schon einmal stark die jeweilige Motivation. Hinzu kommt, dass Mitarbeiter und Inhaber zwar gleichermaßen Lebenszeit, Kraft, Talent und Fähigkeiten einbringen, die Inhaber aber noch zusätzlich Kapital, die unternehmerische Verantwortung und vieles, vieles mehr.

Umsatz, Umsatz, Umsatz

Der alles entscheidende Wert zur Erfüllung der berufsabhängigen Wünsche und Ziele ist der gemeinsam erzielte Umsatz. Damit kommen wir zu einer hochinteressanten Beobachtung: Ich habe über hundert Mitarbeiter und Chefs getrennt voneinander befragt, welche Worte ihnen einfallen, wenn Sie den Begriff „hoher Umsatz“ hören.
    Die zusammengefassten Antworten der Mitarbeiter waren: Druck, viel Arbeit, Stress, langweilige Seminare, Provision, keine Pause. Die Antworten der Chefs auf die gleiche Frage lauteten: gute Laune, viele Kunden, Erfolg, volle Kasse, Spaß, „alles richtig gemacht“. Das Problem ist also, dass Inhaber und Mitarbeiter den zentralen Wert „Umsatz“ höchst unterschiedlich sehen: die Mitarbeiter eher als Hürde und Belastung, die Inhaber als Bestätigung und Belohnung. Doch warum ist das so? Für die Beantwortung der Frage, gibt es mindestens drei Möglichkeiten:

  • die Perspektive verändert die Sichtweise,
  • die Motivation ist eine andere,
  • die Frage „Was habe ich davon” wird unterschiedlich beantwortet.

Win-Win-Situation

Damit sind wir beim Ausgangspunkt für eine gelebte, wirksame und nachhaltige WIR-­Strategie. Die schlichte Erkenntnis und Wahrheit nämlich: WIR muss sich lohnen! Lohnen ist dabei ausdrücklich nicht nur finanziell gemeint, sondern auch im Sinne von Anerkennung, Entwicklungschancen und Mitspracherecht. Der Wunsch nach einer positiven Zukunft ist dabei für alle Beteiligten der wichtigste Motivator.

Es ist demnach die Aufgabe des Unternehmers, ein Geschäftsmodell zu gestalten, in dem diese Erwartung glaubwürdig, partnerschaftlich und konsequent angestrebt wird. Beispiele und Anleitung dazu erhalten Sie bei meinem Vortrag auf dem TOP HAIR Kongress. Ebenso, wie man Hochleistung wirksam und nachhaltig belohnt und Top-Mitarbeiter an das Unternehmen bindet. Und natürlich, wie man den Umsatz zum „Freund“ des Mitarbeiters macht. Ich freue mich auf Sie:

TOP HAIR - DIE MESSE in Düsseldorf
Samstag, 7. März 2020
Sonntag, 8. März 2020
Kongress, Halle 16

Hier finden Sie alle Besucherinfos rund um TOP HAIR - Die Messe 2020

Wolf Davids

Der Spezialist für Dienstleistungsmarketing und TOP HAIR-Referent